Martin Stürtzer

Martin Stürtzer ist ein Ambient / Electronic / Dub Techno Künstler aus Wuppertal. Er arbeitet mit analogen, digitalen, Hardware- und virtuellen Instrumenten, um Ambient, Electronic und Dub Techno Musik zu kreieren.

Wir sind stolz darauf, sagen zu können, dass Martin seit den späten 90er Jahren ein Fan unserer Synthesizer ist. Er ist praktisch mit unseren Instrumenten aufgewachsen und wir freuen uns, ihn als unseren ersten offiziellen Waldorf Artist begrüßen zu dürfen.

In einem exklusiven Interview mit uns teilt Martin seine Inspiration und erzählt uns, warum er von unseren Produkten so begeistert ist.

Wie hast Du angefangen Musik zu machen?

Ich habe das Glück, in einer musikalischen Familie aufgewachsen zu sein. Meine Eltern haben zu Hause unterrichtet und geübt und so war es für mich das normalste auf der Welt, auch Musik zu machen. Ich habe recht früh meine Liebe zum Klavier entdeckt. Als ich 11 wurde ist mein Stiefvater bei uns eingezogen, der ein Synthesizer-Studio mitgebracht hat. Der Waldorf Microwave 1 und der Oberheim Matrix haben mich damals sehr fasziniert und sind heute Teil meines Setups. Klassische Musik und elektronische Musik waren für mich gleichermaßen wichtig, wobei meine Sozialisation hier stark von den Techno-Übertragungen im Rundfunk und Fernsehen aus der Zeit geprägt sind.

Was war Dein erster Synthie?

Die Antwort ist wirklich schlimm: ein Yamaha CS1X. In Kombination mit einem Atari Computer habe ich das Teil wirklich ausgequetscht und viel gelernt. Ich war damals erst 12 Jahre alt und hatte noch keinen Überblick. Geräte wie der Virus und Nord Lead gab es noch nicht und das, was heute Vintage-Markt heißt, erschloss sich mir noch nicht.

Mein erster „richtiger“ Synthesizer war der Virus A, den ich später durch den Virus TI ersetzt habe.

Was machst Du als erstes,…

wenn Du vor einem neuen Synthie stehst?

Ich suche nach einer Möglichkeit, ein Init Patch zu erzeugen und fange an, die einzelnen Elemente des Synthesizers zu erkunden. Was können die Oszillatoren? Wie klingt das Filter? Welche Modulationsmöglichkeiten haben ich? Relativ schnell merke ich dann, ob ich einen musikalischen Zugang zum Instrument finde und welche Besonderheiten es dabei gibt. Wichtig sind mir dabei heutzutage ein gutes User Interface und eine leichte Zugänglichkeit. Im Idealfall schaue ich Midi CCs mal im Handbuch nach, der Rest sollte sich von der Bedienoberfläche heraus von alleine erklären. Preset-Browsing ist dabei nicht mein Ding und wenn es eine Möglichkeit gibt, den Patch-Speicher komplett zu löschen mache ich davon gerne Gebrauch.

Was inspiriert Dich zu Deiner Musik?

Wie man an den Titeln und Artworks meiner Musik unschwer erkennen kann inspirieren mich SciFi Geschichten und die Themen Raumfahrt und Astronomie allgemein. Ideen kommen aber auch wenn ich Musik von anderen höre, die ich mag. Aber auch Abstand zu Musik kann inspirierend sein, manchmal fallen mir bei Radtouren oder Wanderungen musikalische Strukturen ein.

Was ist Dein liebstes Teil in Deinem Studio…

auf das Du nicht verzichten möchtest,
welches nicht ein Synthie ist?

Mittlerweile ist die Summe aller Geräte zu einem großen Werkzeugkasten geworden, auf den ich nicht verzichten möchte. Wenn ich Musik mache habe ich meist eine Idee im Kopf, die ich dann umsetzen muss. Dabei ist meist ein Gerät besonders geeignet, um schnell zum Ziel zu kommen. Mein Studio ist für mich wie eine große Orgel, in der ich unterschiedliche Register benutzen kann, um Klangfarben darzustellen. Wenn ein komplexeres Sound Design gefragt ist benutze ich gerne einen meiner beiden Iridiums (Iridiae / Iridien? Hier ist Hilfe gefragt!). Klassische Synthesizer Sounds erledige ich am liebsten mit dem Prophet oder einem meiner Moogs.

Presets oder selber Schrauben?

Unbedingt selber schrauben! Nur so kann ich einen Synthesizer richtig kennen lernen und einen Sound so anpassen, wie ich ihn im musikalischen Kontext brauche. Mixing und Mastering gehen bei mir recht schnell, weil ich beim Erstellen der Sounds von Anfang an bestimmte Frequenzbereiche belege und so ein (hoffentlich) stimmiges Gesamtbild entstehen kann. Presets sind für mich ein interessanter Einblick um die Möglichkeiten einen Synthesizers zu entdecken und auf Ideen zu kommen. So fand ich beispielsweise die Idee von Anthony Rother in seinem

Soundset für den Iridium und Quantum, verschiedene Sinus-Oszillatoren mit Ringmodulatoren und Übersteuerung zu kombinieren, sehr geschickt.

Wie ist Dein Produktionsprozess:

In-the-box oder live eingespielt?

In den letzten Jahren habe ich unglaublich viel Musik produziert, ein sehr großer Teil davon ist live während meiner home-concerts entstanden oder im Vorbereitung dazu. Seit März 2020 spiele ich immer am 1. Sonntag im Monat ein einstündiges Onlinekonzert mit Musik, die ich jeweils dafür vorbereite. Improvisation und Spontanität sind wichtige Elemente dieser Arbeitsweise, denen ich bewusst viel Platz einräume. Ich bereite also Sounds, die zusammen passen und ein paar Sequenzen vor. Der Ablauf der Musik und alles, was mir noch spontan einfällt, sind aber offen. Manchmal ist das Ergebnis dieser Sessions schon „fertig“, manchmal nehme ich die Ideen danach noch einmal sauber auf. Klassische Produktionen, die von vorn bis hinten alles auf der Zeitachse festlegen, mache ich Moment seltener.

Zu welcher Tageszeit…

trifft man Dich am ehesten im Studio an?

Ich stehe sehr gern früh auf. Mein idealer Tag beginnt am Klavier, das Studio betrete ich eher nachmittags und abends. Die klassische Nacht-Eule bin ich aber nicht, irgendwann werde ich müde und unkonzentriert und schlafe dann lieber. Ich bin ein Freund von kürzeren und konzentrierten Arbeitsphasen mit klarer Zielsetzung.

Wie sieht Dein Live-Setup aus?

Wenn ich einen Auftritt plane entscheide ich mich zu Beginn für eine Auswahl an Synthesizern, die ich mitnehmen möchte. Live muss ich alles sofort im Griff haben und darf mich nicht in zu vielen Spuren verlieren. Geräte mit Patch-Speicher sind hier deutlich beliebter als ohne, damit ich für die unterschiedlichen Stücke alles vorbereiten kann. Die Zentrale meines Setups ist Ableton Live mit einem Audio und Midi Interface. Ich benutze keinen Mixer, dafür laufen alle Audioquellen direkt in den Computer und werden dort weiter verarbeitet. Midi verkabele ich auch klassisch über DIN um so den Computer so wenig wie möglich zu belasten. Zur Steuerung setze ich die Push 2 ein und noch einen Faderfox EC4 oder wahlweise den MIdifighter Twister.

Welche Rolle spielen Waldorf Synthesizer in Deiner Musik?

Waldorf Geräte waren schon immer Teil meines Setups und ich habe im Laufe der Jahre glaube ich fast jedes Gerät mal im Studio gehabt. Der Iridium ist sicher mein Lieblings-Synth von Waldorf und ich habe ihn in den letzten Jahren ist fast jeder Produktion eingesetzt. Das User Interface ist besonders gelungen weil es alle Änderungen an Parametern graphisch darstellt und man trotz der ungeheuren Komplexität fast nie in Parameter-Gräbern landet. Natürlich beherrschen auch andere Instrumente einzelne Syntheseformen, ich mag aber besonders das Zusammenspiel der unterschiedlichen Modelle. Als der Iridium Keys vorgestellt wurde wollte ich den Desktop eigentlich verkaufen, nun habe ich beide gleichzeitig im Gebrauch. Die Tastatur setzt wirklich Maßstäbe und verleiht dem Instrument durch das polyphone Aftertouch noch mal eine besondere musikalische Qualität.

Zu der Entwicklung des M habe ich als Betatester einen kleinen Teil beigetragen und konnte in einem Fall sogar die Implementation einer eigenen Idee in das Seriengerät beobachten. Daher habe ich zu diesem Synthesizer eine besondere Beziehung.

An welchen Projekten arbeitest Du grade?

Ich bereite wie immer das kommende Home-Concert vor, das immer am ersten Sonntag des Monats live auf meinem Youtube Kanal läuft. In der Nachbereitung dieser Sets schneide ich derzeit noch ein Album zusammen, das ich gerne auf Doppel-Vinyl veröffentlichen möchte. Ein paar Live-Auftritte stehen auch an, so zum Beispiel der E-Day in Eindhoven und ein weiteres Planetarium-Konzert, das ich noch ankündigen werde.

Nach zweieinhalb Jahren, in denen er wegen der Pandemie (meist) zu Hause gespielt hat, war es Martin eine Freude, seine Synthesizer auf der Superbooth 2022 in Berlin auf die Bühne zu bringen. Dieses Liveset wurde mit Ableton Live als Midi-Sequenzer und Audiomixer erstellt. Alle Sounds stammen vom Waldorf Iridium, Waldorf M, Oberheim Xpander, Moog Sub37 und Eurorack Modular.

Das hier ist die Live-Aufnahme von Martins ausverkaufter Show, die er am 30. Dezember 2022 im Planetarium Bochum spielte.
Die Musik wurde auf Moog Sub37, Waldorf Iridium Keys, Dave Smith Instruments Pro-2, Oberheim OB-6 & Roland Juno-60 gespielt. Mixing, Effekte und Midi-Sequencing mit Ableton Live 11. Die Tracks 1 – 3 sind unveröffentlicht. Track 4 wurde auf seinem Album „Microgravity“ veröffentlicht. Track 5 wurde auf seinem Album „Relativity“ veröffentlicht.

Folge Martin:

Martin Stürtzer

Martin Stürtzer ist ein Ambient / Electronic / Dub Techno Künstler aus Wuppertal. Er arbeitet mit analogen, digitalen, Hardware- und virtuellen Instrumenten, um Ambient, Electronic und Dub Techno Musik zu kreieren.

Wir sind stolz darauf, sagen zu können, dass Martin seit den späten 90er Jahren ein Fan unserer Synthesizer ist. Er ist praktisch mit unseren Instrumenten aufgewachsen und wir freuen uns, ihn als unseren ersten offiziellen Waldorf Artist begrüßen zu dürfen.

In einem exklusiven Interview mit uns teilt Martin seine Inspiration und erzählt uns, warum er von unseren Produkten so begeistert ist.

Wie hast Du angefangen Musik zu machen?

Ich habe das Glück, in einer musikalischen Familie aufgewachsen zu sein. Meine Eltern haben zu Hause unterrichtet und geübt und so war es für mich das normalste auf der Welt, auch Musik zu machen. Ich habe recht früh meine Liebe zum Klavier entdeckt. Als ich 11 wurde ist mein Stiefvater bei uns eingezogen, der ein Synthesizer-Studio mitgebracht hat. Der Waldorf Microwave 1 und der Oberheim Matrix haben mich damals sehr fasziniert und sind heute Teil meines Setups. Klassische Musik und elektronische Musik waren für mich gleichermaßen wichtig, wobei meine Sozialisation hier stark von den Techno-Übertragungen im Rundfunk und Fernsehen aus der Zeit geprägt sind.

Was war Dein erster Synthie?

Die Antwort ist wirklich schlimm: ein Yamaha CS1X. In Kombination mit einem Atari Computer habe ich das Teil wirklich ausgequetscht und viel gelernt. Ich war damals erst 12 Jahre alt und hatte noch keinen Überblick. Geräte wie der Virus und Nord Lead gab es noch nicht und das, was heute Vintage-Markt heißt, erschloss sich mir noch nicht.

Mein erster „richtiger“ Synthesizer war der Virus A, den ich später durch den Virus TI ersetzt habe.

Was machst Du als erstes…

wenn Du vor einem neuen Synthie stehst?

Ich suche nach einer Möglichkeit, ein Init Patch zu erzeugen und fange an, die einzelnen Elemente des Synthesizers zu erkunden. Was können die Oszillatoren? Wie klingt das Filter? Welche Modulationsmöglichkeiten haben ich? Relativ schnell merke ich dann, ob ich einen musikalischen Zugang zum Instrument finde und welche Besonderheiten es dabei gibt. Wichtig sind mir dabei heutzutage ein gutes User Interface und eine leichte Zugänglichkeit. Im Idealfall schaue ich Midi CCs mal im Handbuch nach, der Rest sollte sich von der Bedienoberfläche heraus von alleine erklären. Preset-Browsing ist dabei nicht mein Ding und wenn es eine Möglichkeit gibt, den Patch-Speicher komplett zu löschen mache ich davon gerne Gebrauch.

Was inspiriert Dich zu Deiner Musik?

Wie man an den Titeln und Artworks meiner Musik unschwer erkennen kann inspirieren mich SciFi Geschichten und die Themen Raumfahrt und Astronomie allgemein. Ideen kommen aber auch wenn ich Musik von anderen höre, die ich mag. Aber auch Abstand zu Musik kann inspirierend sein, manchmal fallen mir bei Radtouren oder Wanderungen musikalische Strukturen ein.

Was ist Dein liebstes Teil in Deinem Studio…

auf das Du nicht verzichten möchtest, welches nicht ein Synthie ist?

Mittlerweile ist die Summe aller Geräte zu einem großen Werkzeugkasten geworden, auf den ich nicht verzichten möchte. Wenn ich Musik mache habe ich meist eine Idee im Kopf, die ich dann umsetzen muss. Dabei ist meist ein Gerät besonders geeignet, um schnell zum Ziel zu kommen. Mein Studio ist für mich wie eine große Orgel, in der ich unterschiedliche Register benutzen kann, um Klangfarben darzustellen. Wenn ein komplexeres Sound Design gefragt ist benutze ich gerne einen meiner beiden Iridiums (Iridiae / Iridien? Hier ist Hilfe gefragt!). Klassische Synthesizer Sounds erledige ich am liebsten mit dem Prophet oder einem meiner Moogs.

Presets oder selber Schrauben?

Unbedingt selber schrauben! Nur so kann ich einen Synthesizer richtig kennen lernen und einen Sound so anpassen, wie ich ihn im musikalischen Kontext brauche. Mixing und Mastering gehen bei mir recht schnell, weil ich beim Erstellen der Sounds von Anfang an bestimmte Frequenzbereiche belege und so ein (hoffentlich) stimmiges Gesamtbild entstehen kann. Presets sind für mich ein interessanter Einblick um die Möglichkeiten einen Synthesizers zu entdecken und auf Ideen zu kommen. So fand ich beispielsweise die Idee von Anthony Rother in seinem

Soundset für den Iridium und Quantum, verschiedene Sinus-Oszillatoren mit Ringmodulatoren und Übersteuerung zu kombinieren, sehr geschickt.

Wie ist Dein Produktionsprozess:

In-the-box oder live eingespielt?

In den letzten Jahren habe ich unglaublich viel Musik produziert, ein sehr großer Teil davon ist live während meiner home-concerts entstanden oder im Vorbereitung dazu. Seit März 2020 spiele ich immer am 1. Sonntag im Monat ein einstündiges Onlinekonzert mit Musik, die ich jeweils dafür vorbereite. Improvisation und Spontanität sind wichtige Elemente dieser Arbeitsweise, denen ich bewusst viel Platz einräume. Ich bereite also Sounds, die zusammen passen und ein paar Sequenzen vor. Der Ablauf der Musik und alles, was mir noch spontan einfällt, sind aber offen. Manchmal ist das Ergebnis dieser Sessions schon „fertig“, manchmal nehme ich die Ideen danach noch einmal sauber auf. Klassische Produktionen, die von vorn bis hinten alles auf der Zeitachse festlegen, mache ich Moment seltener.

Zu welcher Tageszeit…

trifft man Dich am ehesten im Studio an?

Ich stehe sehr gern früh auf. Mein idealer Tag beginnt am Klavier, das Studio betrete ich eher nachmittags und abends. Die klassische Nacht-Eule bin ich aber nicht, irgendwann werde ich müde und unkonzentriert und schlafe dann lieber. Ich bin ein Freund von kürzeren und konzentrierten Arbeitsphasen mit klarer Zielsetzung.

Wie sieht Dein Live-Setup aus?

Wenn ich einen Auftritt plane entscheide ich mich zu Beginn für eine Auswahl an Synthesizern, die ich mitnehmen möchte. Live muss ich alles sofort im Griff haben und darf mich nicht in zu vielen Spuren verlieren. Geräte mit Patch-Speicher sind hier deutlich beliebter als ohne, damit ich für die unterschiedlichen Stücke alles vorbereiten kann. Die Zentrale meines Setups ist Ableton Live mit einem Audio und Midi Interface. Ich benutze keinen Mixer, dafür laufen alle Audioquellen direkt in den Computer und werden dort weiter verarbeitet. Midi verkabele ich auch klassisch über DIN um so den Computer so wenig wie möglich zu belasten. Zur Steuerung setze ich die Push 2 ein und noch einen Faderfox EC4 oder wahlweise den MIdifighter Twister.

Welche Rolle spielen Waldorf Synthesizer in Deiner Musik?

Waldorf Geräte waren schon immer Teil meines Setups und ich habe im Laufe der Jahre glaube ich fast jedes Gerät mal im Studio gehabt. Der Iridium ist sicher mein Lieblings-Synth von Waldorf und ich habe ihn in den letzten Jahren ist fast jeder Produktion eingesetzt. Das User Interface ist besonders gelungen weil es alle Änderungen an Parametern graphisch darstellt und man trotz der ungeheuren Komplexität fast nie in Parameter-Gräbern landet. Natürlich beherrschen auch andere Instrumente einzelne Syntheseformen, ich mag aber besonders das Zusammenspiel der unterschiedlichen Modelle. Als der Iridium Keys vorgestellt wurde wollte ich den Desktop eigentlich verkaufen, nun habe ich beide gleichzeitig im Gebrauch. Die Tastatur setzt wirklich Maßstäbe und verleiht dem Instrument durch das polyphone Aftertouch noch mal eine besondere musikalische Qualität.

Zu der Entwicklung des M habe ich als Betatester einen kleinen Teil beigetragen und konnte in einem Fall sogar die Implementation einer eigenen Idee in das Seriengerät beobachten. Daher habe ich zu diesem Synthesizer eine besondere Beziehung.

An welchen Projekten arbeitest Du grade?

Ich bereite wie immer das kommende Home-Concert vor, das immer am ersten Sonntag des Monats live auf meinem Youtube Kanal läuft. In der Nachbereitung dieser Sets schneide ich derzeit noch ein Album zusammen, das ich gerne auf Doppel-Vinyl veröffentlichen möchte. Ein paar Live-Auftritte stehen auch an, so zum Beispiel der E-Day in Eindhoven und ein weiteres Planetarium-Konzert, das ich noch ankündigen werde.

Nach zweieinhalb Jahren, in denen er wegen der Pandemie (meist) zu Hause gespielt hat, war es Martin eine Freude, seine Synthesizer auf der Superbooth 2022 in Berlin auf die Bühne zu bringen. Dieses Liveset wurde mit Ableton Live als Midi-Sequenzer und Audiomixer erstellt. Alle Sounds stammen vom Waldorf Iridium, Waldorf M, Oberheim Xpander, Moog Sub37 und Eurorack Modular.

Das hier ist die Live-Aufnahme von Martins ausverkaufter Show, die er am 30. Dezember 2022 im Planetarium Bochum spielte.
Die Musik wurde auf Moog Sub37, Waldorf Iridium Keys, Dave Smith Instruments Pro-2, Oberheim OB-6 & Roland Juno-60 gespielt. Mixing, Effekte und Midi-Sequencing mit Ableton Live 11. Die Tracks 1 – 3 sind unveröffentlicht. Track 4 wurde auf seinem Album „Microgravity“ veröffentlicht. Track 5 wurde auf seinem Album „Relativity“ veröffentlicht.

Folge Martin:

Martin Stürtzer

Martin Stürtzer ist ein Ambient / Electronic / Dub Techno Künstler aus Wuppertal. Er arbeitet mit analogen, digitalen, Hardware- und virtuellen Instrumenten, um Ambient, Electronic und Dub Techno Musik zu kreieren.

Wir sind stolz darauf, sagen zu können, dass Martin seit den späten 90er Jahren ein Fan unserer Synthesizer ist. Er ist praktisch mit unseren Instrumenten aufgewachsen und wir freuen uns, ihn als unseren ersten offiziellen Waldorf Artist begrüßen zu dürfen.

In einem exklusiven Interview mit uns teilt Martin seine Inspiration und erzählt uns, warum er von unseren Produkten so begeistert ist.

Wie hast Du angefangen
Musik zu machen?

Ich habe das Glück, in einer musikalischen Familie aufgewachsen zu sein. Meine Eltern haben zu Hause unterrichtet und geübt und so war es für mich das normalste auf der Welt, auch Musik zu machen. Ich habe recht früh meine Liebe zum Klavier entdeckt. Als ich 11 wurde ist mein Stiefvater bei uns eingezogen, der ein Synthesizer-Studio mitgebracht hat. Der Waldorf Microwave 1 und der Oberheim Matrix haben mich damals sehr fasziniert und sind heute Teil meines Setups. Klassische Musik und elektronische Musik waren für mich gleichermaßen wichtig, wobei meine Sozialisation hier stark von den Techno-Übertragungen im Rundfunk und Fernsehen aus der Zeit geprägt sind.

Was war Dein erster Synthie?

Die Antwort ist wirklich schlimm: ein Yamaha CS1X. In Kombination mit einem Atari Computer habe ich das Teil wirklich ausgequetscht und viel gelernt. Ich war damals erst 12 Jahre alt und hatte noch keinen Überblick. Geräte wie der Virus und Nord Lead gab es noch nicht und das, was heute Vintage-Markt heißt, erschloss sich mir noch nicht.

Mein erster „richtiger“ Synthesizer war der Virus A, den ich später durch den Virus TI ersetzt habe.

Was machst Du als erstes…

wenn Du vor einem neuen Synthie stehst?

Ich suche nach einer Möglichkeit, ein Init Patch zu erzeugen und fange an, die einzelnen Elemente des Synthesizers zu erkunden. Was können die Oszillatoren? Wie klingt das Filter? Welche Modulationsmöglichkeiten haben ich? Relativ schnell merke ich dann, ob ich einen musikalischen Zugang zum Instrument finde und welche Besonderheiten es dabei gibt. Wichtig sind mir dabei heutzutage ein gutes User Interface und eine leichte Zugänglichkeit. Im Idealfall schaue ich Midi CCs mal im Handbuch nach, der Rest sollte sich von der Bedienoberfläche heraus von alleine erklären. Preset-Browsing ist dabei nicht mein Ding und wenn es eine Möglichkeit gibt, den Patch-Speicher komplett zu löschen mache ich davon gerne Gebrauch.

Was inspiriert Dich zu Deiner Musik?

Wie man an den Titeln und Artworks meiner Musik unschwer erkennen kann inspirieren mich SciFi Geschichten und die Themen Raumfahrt und Astronomie allgemein. Ideen kommen aber auch wenn ich Musik von anderen höre, die ich mag. Aber auch Abstand zu Musik kann inspirierend sein, manchmal fallen mir bei Radtouren oder Wanderungen musikalische Strukturen ein.

Was ist Dein liebstes Teil …

in Deinem Studio auf das Du nicht verzichten möchtest, welches nicht ein Synthie ist?

Mittlerweile ist die Summe aller Geräte zu einem großen Werkzeugkasten geworden, auf den ich nicht verzichten möchte. Wenn ich Musik mache habe ich meist eine Idee im Kopf, die ich dann umsetzen muss. Dabei ist meist ein Gerät besonders geeignet, um schnell zum Ziel zu kommen. Mein Studio ist für mich wie eine große Orgel, in der ich unterschiedliche Register benutzen kann, um Klangfarben darzustellen. Wenn ein komplexeres Sound Design gefragt ist benutze ich gerne einen meiner beiden Iridiums (Iridiae / Iridien? Hier ist Hilfe gefragt!). Klassische Synthesizer Sounds erledige ich am liebsten mit dem Prophet oder einem meiner Moogs.

Presets oder selber Schrauben?

Unbedingt selber schrauben! Nur so kann ich einen Synthesizer richtig kennen lernen und einen Sound so anpassen, wie ich ihn im musikalischen Kontext brauche. Mixing und Mastering gehen bei mir recht schnell, weil ich beim Erstellen der Sounds von Anfang an bestimmte Frequenzbereiche belege und so ein (hoffentlich) stimmiges Gesamtbild entstehen kann. Presets sind für mich ein interessanter Einblick um die Möglichkeiten einen Synthesizers zu entdecken und auf Ideen zu kommen. So fand ich beispielsweise die Idee von Anthony Rother in seinem

Soundset für den Iridium und Quantum, verschiedene Sinus-Oszillatoren mit Ringmodulatoren und Übersteuerung zu kombinieren, sehr geschickt.

Wie ist Dein Produktionsprozess:

In-the-box oder live eingespielt?

In den letzten Jahren habe ich unglaublich viel Musik produziert, ein sehr großer Teil davon ist live während meiner home-concerts entstanden oder im Vorbereitung dazu. Seit März 2020 spiele ich immer am 1. Sonntag im Monat ein einstündiges Onlinekonzert mit Musik, die ich jeweils dafür vorbereite. Improvisation und Spontanität sind wichtige Elemente dieser Arbeitsweise, denen ich bewusst viel Platz einräume. Ich bereite also Sounds, die zusammen passen und ein paar Sequenzen vor. Der Ablauf der Musik und alles, was mir noch spontan einfällt, sind aber offen. Manchmal ist das Ergebnis dieser Sessions schon „fertig“, manchmal nehme ich die Ideen danach noch einmal sauber auf. Klassische Produktionen, die von vorn bis hinten alles auf der Zeitachse festlegen, mache ich Moment seltener.

Zu welcher Tageszeit…

trifft man Dich am ehesten im Studio an?

Ich stehe sehr gern früh auf. Mein idealer Tag beginnt am Klavier, das Studio betrete ich eher nachmittags und abends. Die klassische Nacht-Eule bin ich aber nicht, irgendwann werde ich müde und unkonzentriert und schlafe dann lieber. Ich bin ein Freund von kürzeren und konzentrierten Arbeitsphasen mit klarer Zielsetzung.

Wie sieht Dein Live-Setup aus?

Wenn ich einen Auftritt plane entscheide ich mich zu Beginn für eine Auswahl an Synthesizern, die ich mitnehmen möchte. Live muss ich alles sofort im Griff haben und darf mich nicht in zu vielen Spuren verlieren. Geräte mit Patch-Speicher sind hier deutlich beliebter als ohne, damit ich für die unterschiedlichen Stücke alles vorbereiten kann. Die Zentrale meines Setups ist Ableton Live mit einem Audio und Midi Interface. Ich benutze keinen Mixer, dafür laufen alle Audioquellen direkt in den Computer und werden dort weiter verarbeitet. Midi verkabele ich auch klassisch über DIN um so den Computer so wenig wie möglich zu belasten. Zur Steuerung setze ich die Push 2 ein und noch einen Faderfox EC4 oder wahlweise den MIdifighter Twister.

Welche Rolle spielen Waldorf Synthesizer
in Deiner Musik?

Waldorf Geräte waren schon immer Teil meines Setups und ich habe im Laufe der Jahre glaube ich fast jedes Gerät mal im Studio gehabt. Der Iridium ist sicher mein Lieblings-Synth von Waldorf und ich habe ihn in den letzten Jahren ist fast jeder Produktion eingesetzt. Das User Interface ist besonders gelungen weil es alle Änderungen an Parametern graphisch darstellt und man trotz der ungeheuren Komplexität fast nie in Parameter-Gräbern landet. Natürlich beherrschen auch andere Instrumente einzelne Syntheseformen, ich mag aber besonders das Zusammenspiel der unterschiedlichen Modelle. Als der Iridium Keys vorgestellt wurde wollte ich den Desktop eigentlich verkaufen, nun habe ich beide gleichzeitig im Gebrauch. Die Tastatur setzt wirklich Maßstäbe und verleiht dem Instrument durch das polyphone Aftertouch noch mal eine besondere musikalische Qualität.

Zu der Entwicklung des M habe ich als Betatester einen kleinen Teil beigetragen und konnte in einem Fall sogar die Implementation einer eigenen Idee in das Seriengerät beobachten. Daher habe ich zu diesem Synthesizer eine besondere Beziehung.

An welchen Projekten arbeitest Du grade?

Ich bereite wie immer das kommende Home-Concert vor, das immer am ersten Sonntag des Monats live auf meinem Youtube Kanal läuft. In der Nachbereitung dieser Sets schneide ich derzeit noch ein Album zusammen, das ich gerne auf Doppel-Vinyl veröffentlichen möchte. Ein paar Live-Auftritte stehen auch an, so zum Beispiel der E-Day in Eindhoven und ein weiteres Planetarium-Konzert, das ich noch ankündigen werde.

Nach zweieinhalb Jahren, in denen er wegen der Pandemie (meist) zu Hause gespielt hat, war es Martin eine Freude, seine Synthesizer auf der Superbooth 2022 in Berlin auf die Bühne zu bringen. Dieses Liveset wurde mit Ableton Live als Midi-Sequenzer und Audiomixer erstellt. Alle Sounds stammen vom Waldorf Iridium, Waldorf M, Oberheim Xpander, Moog Sub37 und Eurorack Modular.

Folge Martin: